Guadeloupe

8. April
 
 
Segeln an der S - Seite von Basse Terre entlang, es ist die Insel mit dem Vulkan La Soufriere. Fahren durch lange Wellentäler, mit 5 Kn und hart am Wind. Nach einer Segelzeit von 3 Stunden kommt die zweite flachere Insel von Guadeloupe Grande Terre in Sicht.
 
 
Bis zur Marina - Einfahrt sind es noch 6 Sm und diese werden unter Motor gefahren, Segel bergen. Noch die enge Marina - Einfahrt, haben wieder ein Ziel erreicht, Marina Bas du Fort  Beim Anlegen am Schwimmsteg sitzt die Mary Ann  plötzlich fest. Die Lücke ist so eng, Norbert kann weder vorwärts noch rückwärts fahren. Es müssen die Leinen von den daneben liegenden Schiffe weden angezogen. Jetzt kann Norbert sein Anlegemanöver zu Ende bringen. Haben dabei einen Pyjama von einen Fender verloren und ist im Hafenbecken versunken!!!
 
 
 
 
Die nächsten Tage werden mit viel Reinigungsarbeiten verbracht, ziehen in die Achterkoje um. Überlassen die Vorschiffkoje Tanja und Martin, die am 15. April nach Guadeloupe kommen. Schauen uns nach einem Mietauto um, damit wird der Einkauf für die nächsten 2 Wochen erledigt. Das Waschen der Schmutzwäsche ist hier in der Marina am günstigsten, seit wir 2015 von Pula gestartet sind. Ein 7 kg Waschgang kostet € 3,- , fürs Trocknen nochmal der gleiche Betrag und die Wäsche wird auch noch sauber!!! Sogar unser Hund Haso muss eine Dusche am Steg hinnehmen. 
 

Geschichte von Guadeloupe

Bei den Kariben hieß die Insel Karukera, was übersetzt Insel der schönen Wasser hieß. Christoph Kolumbus erreichte die Insel auf seiner zweiten Reise am 4. November 1493. Er nannte sie Guadeloupe nach einem spanischen Wallfahrtsort. Den Mönchen dort hat er versprochen eine Insel so zu benennen. Die Kariben wehrten sich erfolgreich gegen die Spanier, erst 1635 wurden sie von den Franzosen kolonisiert. Mit den Kariben gab es heftige Auseinandersetzungen und endeten erst als sie auf die Insel Dominica deportiert wurden. Die Plantagenbesitzer ließen Arbeitskräfte - Sklaven aus Afrika auf die Insel bringen. Ein Sklave überlebte auf einer Plantage 7 Jahre, Frauen wurden oft unfruchtbar. Es wurden immer mehr Sklaven auf die Insel gebracht und stellten bald die Mehrheit der Bevölkerung dar.

Guadeloupe besteht aus sechs bewohnten und kleinere unbewohnten Inseln. Die beiden Hauptinseln sind nur durch eine 50 M breite Meerenge von einander getrennt - Rivie´re Saleé. Auf der Landkarte hat Guadeloupe die Form eines Flügelpaar von einem Schmetterling. Hat eine Fläche von 1628 km², 402 200 Einwohner und die Hauptstadt ist Basse Terre. Der Fremdenverkehr ist einer der größten Wirtschaftseinnahmen. Landwirtschaftliche Produkte sind Zuckerrohr, zur Herstellung von Rum, dieser wird großteils exportiert. Bananen machen 50% des jährlichen Exportertrag aus. 60% der Produkte gehen ins Mutterland Frankreich und 18% nach Martinique.

15. Apri

Am späten Nachmittag fährt Norbert zum Flughafen Pointe a´ Pitre um Tanja und Martin abzuholen. Am Boot angekommen, ist große Begrüßung von unseren Haso. Danach auspacken der bestellten Sachen und als Überraschung gabs für uns eine Osterjause aus der Heimat, wurde gleich eine Kostprobe davon verzerrt. Den steirischen Kren haben sie auch nicht vergessen. Dazu gab's mein selbst gebackenes Osterbrot und einen  Französischen Champagner!!!

16. April

Am Vormittag fährt Roswitha gemeinsam mit den Freunden in die Stadt Pointe a´ Pitre. Heute ist Ostersonntag, alle Geschäfte sowie der Fischmarkt und der Gemüsemarkt haben geschlossen. Die Markthalle wurde 1874 errichtet.

Das Kino von Pointe a´Pitre hat zwei Vorführungs - Säle.

 

Vielleicht haben wir bei den Museen mehr Glück!

 

Das Museum von Saint John Perse - er war erster Nobelpreisträger der Kleinen Antillen (Literatur)  

Vor der Kathedrale gab's den einzige Markt der geöffnet hat, den Blumenmarkt.

In der Kathedrale Saint Pierre et Saint Paul wurde die Ostersonntag Messe abgehalten.

Die Kathedrale wurde 1843 von einem Erdbeben zerstört, der jetzige Bau wurde mit Eisenträger verstärkt. Soll die Kathedrale besser vor die Hurrikans schützen. 

Weiter geht es zum Schoelcher - Museum

Das Touristen - Office aus dem Jahre 1900

Pointe a´ Pitre

Ein  niederländischer Jude hat im Jahre 1634 ein Haus auf einen versumpften Gelände errichtet. Daraus wurde die Landzunge des Piet - Pointe a´Pitre. Trotz vieler Katastrophen wie Erdbeben, Hurrikans, Brände und Cholera wuchs die Ortschaft. Heute hat sie zusammen mit den Außenbezirken Le Goisier und Les Apymes 211 000 Einwohner. Jeder dritte Inselbewohner lebt im Großraum von Pointe a´Pitre. In Basse Terre  Hauptstadt von Guadeloupe leben nur 12 400 Einwohner.

Zum Abschluss der Stadtbesichtigung besuchen wir das Memorial Acte. Dieses Museum ist die ehrgeizigste Gedänkstätte, die jemals der Sklaverei gewidmet wurde. Errichtet auf der Zuckerfabrik der Familie Darboussier, wo einst viele Zwangsarbeiter gearbeitet haben. Im Jahre 2008 wurde der erste Stein auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik gelegt. Die Fertigstellung war für 2013 geplant, aber 2015 war der Bau beendet., es umfasst ein Gelände von 7 800 m². Wegen derhohen Kosten von 85 Millionen Euro, war das Museum sehr umstrittenen. Die Hälfte der Kosten wurden von der EU und Frankreich getragen. der Rest kam aus der Region. Besonders die Partei die für die Unabhängigkeit Guadeloupe eintritt. Diese sah das Geld besser zur Verwendung gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit (50%) auf der Insel.

Leider hatten alle Museen geschlossen.

Auf Guadeloupe wurden 290 000 Sklaven gebracht und  insgesamt 1,6 Millionen auf den Französischen Antillen.

Eine Zufallsbekanntschaft besonderer Art 

Kaum zurück in der Marina, werden wir schon erwartet. Norbert und ich haben vor 2 Tagen auf der SY Fradeloma, Skipper Etienne und seinen Freund Pierre kennengelernt. Pierre lebt hier auf der Insel, hat uns alle zu sich nach Hause eingeladen. Norbert fährt hinter Pierre´s Auto bis zu seinem Haus, liegt nahe beim Regenwald. Im Haus zeigt er uns eine Anzahl von seinen Künsten. Er fertigt Lampen aus getrockneten Schalen von Kokosnüssen und Kugelschreiber aus verschiedenen Hartholz an. Dieses Holz sammelt er im Regenwald. Bekommen ein reichhaltiges 3 Gänge-Menü, von Pierre zubereitet.

Gut gestärkt wird Norbert von Pierre aufgefordert einen Holz - Kugelschreiber anzufertigen. Unter seiner Anleitung und Hilfe soll es gelingen!!!

Ein Stück Holz wird in die Drexlermaschine eingespannt, bei laufender Maschine wird das Holz mit verschiedenen Feilen bearbeitet. Nach kurzer Zeit kann man die Form eines Kugelschreiber erkennen, noch polieren und lackieren.

Jetzt wird die Miene mit der Feder eingesetzt, eine Halterung kommt außen darauf. Fertig ist das Unikat eines Holz - Kugelschreibers und Norbert darf ihn als Geschenk behalten.Wir kaufen Pierre noch 4 Stück aus seiner Sammlung ab.

 

Haben an diesem Nachmittag Informationen von den verschiedenen Holzarten erhalten, die es hier im Regenwald auf Guadeloupe gibt. 

17. April 

Heute am Ostermontag geht es mit dem Mietwagen auf die Insel Basse. Den 1. Stopp ist beim Wasserfall Saut de la Le´zarde.

Es fängt zum Regnen an, aber lassen uns vom Wetter die Ausflugslaune nicht verderben. Fahren quer über der Insel Basse Terre an die W- Küste. Von hier entlang der Küstenstraße bis nach Deshaies. Es wird ein kurzer Stopp, fängt stärker zum Regnen an.

Bei Riffert  wird eine Kaffeepause in einem kleinen Strandlokal gemacht.

Obwohl das Weiter nicht zum Baden einläd, sind doch viele Badegäste am Strand.

Auf der Weiterfahrt ein Hinweisschild zum Schokolademuseum. Norbert hat die Ausfahrt beim Kreisverkehr 2 Mal übersehen, machen eine kleine Ringelspielfahrt im Kreisverkehr.....Ausfahrt endlich genommen, sind nach kurzer Fahrt beim Museum. Stehen vor verschlossenen Tor - alle Museen haben auch heute am Ostermontag geschlossen. Die gleiche Situation wie gestern in Pointe a´Pitre. Beschließen über die N- Küste zurück zur Marina zu fahren. Je näher wir der Marina kommen, wird das Weiter freundlicher. Treffen eine neue Entscheidung, fahren an der S- Küste auf der flachen Insel Grande Terre nach Sainte Anne. Pierre hat uns hier einen Strand empfohlen - Plage de Petit Havre. Ergattern den letzten freien  Parkplatz.

Mit Badematte und vollgepackter Kühltasche, suchen einen schattigen Platz unter den Palmen. Sind auch viele Einheimischen zum Baden am Strand. Nach einer Abkühlung im Meer, Stärkung mit einer Osterjause aus der Heimat.

Kaum ist die Jause beendet, ziehen erneut schwarze Regenwolken auf. Packen unsere Sachen zusammen und fahren zurück in die Marina. Unterwegs wird der Mietwagen noch vollgetankt.

18. April 

Norbert bringt den Mietwagen zurück, Roswitha besorgt noch etwas  Brot und Obst. Am Boot wird das Sonnensegel in der Backskiste verstaut. 10 Uhr ablegen, noch einen Anlegestopp bei der Tankstelle. Diesel wird nachgetankt und die Benzinkanister befüllt, für den Dingimotor und das Stromagregat. Nachdem alles verstaut ist, verlassen die Marina Bas du Fort. Im Anschluss werden die Segel gesetzt, Motor ausgeschaltet und die Schleppleine wird ausgelegt.

Die Wellen sind wegen der Kreuzsee sehr unangenehm, trotzdem, machen gute Fahrt mit 6 Kn. Ideales Tempo um einen Fisch an den Hacken zu bekommen. Es dauert nicht lange und ein Fisch beißt an.Norbert drillt ihn zum Boot, Martin hilft beim Überheben auf´s Deck. Es ist eine schöne Goldmakrele, hier in der Karibik nennt man sie Mahi Mahi. Schätzen ihr Gewicht auf gute 4 kg und kommt heute Abend gebraten mit Karibischer Kürbissoße auf den Tisch.

 

 

 
 

Segelboot Mary Ann